Ein Interview mit
Diana Lemberger (Bayernpartei Niederbayern)
Viel Spaß beim Lesen!
Frau Lemberger, Sie treten auf einer ganz aussichtsreichen Position für die Bayernpartei zur Landtagswahl an. Haben Sie schon für’s Maximilianeum gepackt?
Um Gottes Willen, das hat Zeit. Ich hoffe in erster Linie, dass wir ein gutes Wahlergebnis schaffen. Wer dann die Mandate bekommt, ist völlig unerheblich.
Sie rechnen aber damit, dass die Bayernpartei diesmal die Fünf-Prozent-Hürde überspringt?
Das ist schwer zu sagen. Wenn ich die Rückmeldungen an den Infoständen als Maßstab nehme, dann ist das extrem positiv. Aus dem Bekanntenkreis sprechen mich Leute an, die jahrzehntelang andere Parteien gewählt haben, dass sie diesmal mir ihre Stimme geben.
Die Umfragen sind derzeit nicht mehr so positiv.
Das ist leider richtig. Wir wissen, dass wir in Umfragen immer etwas unterschätzt werden und dementsprechend waren wir lange in der Gegend von drei bis vier Prozent. Derzeit werden wir etwas schwächer eingeschätzt, aber ich sehe da viele Leihstimmen zugunsten der Freien Wähler. Die SZ-Affäre hat zu einer großen Solidarisierung mit Herrn Aiwanger im bürgerlichen Lager geführt.
Trotz der eher überschaubaren Bilanz der Freien Wähler in der Staatsregierung.
Absolut richtig, aber in der Hinsicht ist das den Wähler dann auch wurscht. Man muss auch sagen, dass die anderen Parteien praktisch keine Themen im Wahlkampf gesetzt haben. Abgesehen vielleicht von den Grünen, die allen Ernstes billigen Strom versprechen.
Mit welchen Themen will denn die Bayernpartei punkten?
Wir überlegen uns ja nicht vor einem Wahlkampf, was wir dem Wähler anbieten wollen. Wir gehen mit unserer Kernbotschaft in jede Wahl. Die Grundüberzeugung der Bayernpartei ist: Bayerische Selbstbestimmung. Ohne Wenn und Aber.
Wie kommt das bei den Wählern an?
Im Grunde sehr gut. Mir hat vor Kurzem ein örtlicher Mandatsträger der CSU gesagt: „Eigentlich müsste ich ja euch wählen, meine Partei schaut immer bloß nach Berlin.“ Und ich kenne auch niemanden, der wirklich dagegen wäre, dass bayerisches Geld in Bayern bleibt, dass wir selbst über die Erbschaftsteuer entscheiden können, dass wir Migration, Energieversorgung und das Sozialsystem selbst regeln dürfen.
Aber trotzdem setzt sich das nicht gleich in Stimmen um.
Ja, leider. Viele stimmen weniger aufgrund ihrer Überzeugungen ab, sondern wollen einfach „taktisch“ wählen, also ganz sicher sein, dass die gewählte Partei auch in den Landtag kommt.
Das ist wohl einfach dem Wahlsystem geschuldet.
In gewisser Weise ja. Es muss aber auch jedem klar sein, dass seine einzelne Stimme nicht darüber entscheidet, wer nun Ministerpräsident wird. Darum sollte man einfach nach seinen Überzeugungen wählen.
Und die Überzeugung, dass Berlin nicht über Bayern bestimmen darf, findet man eben nur bei der Bayernpartei.
Wir danken Diana Lemberger für das Interview!