Brezen, Brezel, Laugenbreze

Brezen oder Brezel, Brezn?

Brezen oder Brezel? In Oberbayern – im bayerischen Kerngebiet nennen wir sie Brezen oder auch Brezn, in Franken sagen wir auch mal Brezel. Das Wort Brezel wird allerdings als “preissisch” angesehen und so legt der Oberbayer Wert darauf, dass die Brezn halt die Brezn ist. 🥨

Zu einer gscheiten Brotzeit gehört die Brezn einfach in Bayern dazu. Unvorstellbar, wenn der gemeine Bajuware ohne Brezn leben muss.

Bereits seit dem 14. Jahrhundert Wappenzeichen des Bäckerhandwerks

Die Brezel selber, ohne Lauge, ist aber bereits seit dem 14. Jahrhundert bekannt und das Wappenzeichen des Bäckerhandwerks. Dabei war es damals nicht jedem erlaubt, Brezeln zu backen. Nur bestimmte Bäcker durften Brezeln backen. Die Brezel war immer schon in Bäckershand und wurde früher nie zu Hause gebacken.

Der Name der Brezel führt man zurück auf das lateinische „Bracellus“, was so viel wie Arm, Ärmchen heißt. Damit sollen wohl die Windungen erklärt werden, die wie umschlungene Arme aussehen.

Aber wie ist das mit der Laugenbreze entstanden?

Also der Brezen, wie wir sie heute kennen? Hier gibt es verschiedene Legenden. Es soll eine Katze gewesen sein, die den Bäcker Frieder aus Urach, zur Erfindung der Laugenbrezel verhalf und ihn gleichzeitig vor dem Tode bewahrte.

Aber erstmal der Reihe nach!

Katze sorgt dafür, dass die Brezen in die Reinigungslauge fällt

Der zum Tode verurteilte Bäcker Frieder sollte begnadigt werden, wenn er es schaffte innerhalb von drei Tagen ein Brot zu backen, durch das die Sonne dreimal hindurchscheinen kann. Daraufhin ging er emsig ans Werk. Als er die Teiglinge fertig hatte, sprang die Katze aufs Blech und die Brezeln fielen in einen Kübel mit Reinigungs-Lauge. Da der Bäcker keine Zeit mehr hatte, neue zu formen, hat er sie ausgebacken und siehe da: Die Laugenbrezel war geboren. Das Werk war so gelungen, dass der Bäcker nun letztendlich sich seine Begnadigung verdiente.

Verwechselung Lauge mit Zuckerwasser

Eine andere Geschichte erzählt davon, dass die Laugenbrezel in München erfunden wurde. Im Jahr 1839 hat der Bäcker Anton Nepomuk Pfannenbrenner das Zuckerwasser, das er sonst zum Bestreichen der Brezeln verwendet, mit der Natronlauge verwechselt, die sonst zur Reinigung der Bleche bereitstand.

Dann gibt es noch eine dritte Geschichte, die allerdings nicht so geläufig ist

Ein junger Bäckerlehring kippte aus Versehen Reinigungslauge über die frischen Teiglinge aus, weil ich der Behälter aus der Hand fiel. Er hatte aber sehr große Angst dem Meister das zu beichten und wollte dies verheimlichen. So hat er schnell die Brezen ausgebacken und siehe da, sie wurden zu dem, was man heute als Laugenbrezen bezeichnet.

Wer kennt noch eine Version?

Kennt ihr noch eine andere Version der Geschichte? Wie auch immer, eine gscheite Brotzeit mit Weißwurst, Bier und einer Brezen ist unser bayerisches Manna. 🍻🥨
🥰 Vergelt’s Gott und Dankschee, wer auch immer die Laugenbrezen erfunden hat.

Mehr über die bayerische Esskultur -> Bayerns kulinarische Sinnesfreuden


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