Warum wir auch politische Inhalte veröffentlichen
von Tobias Wesp
Zu meinem letzten Artikel für „Du Land der Bayern“ gab es vielerlei Rückmeldungen, die ich alle gelesen habe. Ich habe mich über den Zuspruch gefreut, Anregungen aufgenommen und Gegenargumente überdacht. Selbstverständlich war ich froh darüber, dass ich anscheinend einen Nerv getroffen habe und es viel Zustimmung gab. Meine Kritik an den ideologischen Grünen und den leeren Sprüchen der Freien Wähler wurde von vielen Lesern geteilt.
Eine häufige Entgegnung bzw. Nachfrage war aber: Ist das jetzt eine politische Seite?
Grundsätzlich ist schon bei einem kurzen Scrollen durch die Seite feststellbar, dass die allerwenigsten Beiträge einen politischen Charakter haben. Es geht fast ausschließlich um Bayern, seine Landschaft, seine Geschichte, seine Städte und seine Bürger.
Heimat ist politisch
Man darf aber nicht verkennen, dass all das auch eine politische Komponente hat.
Wenn bspw. die Grüne Jugend behauptet, „Heimat“ sei ein ausgrenzender, irrationaler Begriff, dann ist das klar gegen eine Identifikation mit Bayern gerichtet. Der Begriff „Heimat“ fasst die Besonderheiten und Eigenheiten eines Landes zusammen. Wenn man das schon als ausgrenzend wahrnimmt, weil es eben besonders und eigen ist, dann spricht man damit allen Unterschieden die Existenzberechtigung ab – oder man erklärt sie für unbedeutend. Wenn man diese Ansicht teilt, dann müssen wir uns hier nicht mehr über bayerisches Brauchtum und bayerische Kultur unterhalten.
Rahmenbedingungen für Tradition und Sprache
Beiträge zu unseren Regionalsprachen und Dialekten sind immer sehr beliebt. Nicht selten lernt man auch als gestandener Bayer etwas, wenn bspw. ein bestimmter Begriff in der Oberpfalz ganz anders verwendet wird als in Schwaben. Wenn die Rahmenbedingungen für unsere bayerischen Sprachen nicht mehr vorhanden sind, dann stehen aber auch wir als kleine Facebook-Seite auf verlorenem Posten. Und das ist durchaus zu befürchten. Wir haben einen immensen Zuzug aus dem innerdeutschen Ausland, die Staatsregierung wirbt auch noch gezielt Lehrer aus den anderen Bundesländern an.
Solange es in München Bezirksausschüsse gibt, die Maibäume für unvereinbar mit einer modernen Großstadt erklären, ist es einfach ein Politikum, Traditionen zu pflegen. Wenn die Förderrichtlinien des oberbayerischen Bezirkstags zwar lange Ausführungen zu Inklusion, interkulturellen Projekten und sexueller Identität machen, man aber Begriffe wie Sprache, Tracht oder Brauchtum praktisch vergeblich sucht, dann ist das eine politische Entscheidung.
Wir sind nicht nur Unterhaltung
Und wenn dann noch die größte Partei, die sowohl in Bayern als auch im Bund in der Opposition steht, sich auch nur als „Alternative für Deutschland“ begreift, dann sieht es für bayerische Interessen und für unsere bayerische Heimat eher düster aus.
Das sind Dinge, die man auch auf einer kulturell ausgerichteten Seite ansprechen darf. Und man muss es im Vorfeld einer Landtagswahl auch ansprechen. Wir sind nicht nur ein bisschen Online-Unterhaltung, wir sehen auch das echte Leben. Wir sehen uns nicht als Politik-TÜV, nicht als moralisches Gewissen der Nation.
Aber unser Land ist uns wichtig!
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